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Yakiwood

Karbonisiertes Holz

Was ist Yakiwood?

Yakisugi (oder Shou Sugi Ban), eine einzigartige japanische Holzbrenntechnologie, die über viele Jahre perfektioniert wurde und in vielen Ländern weltweit zunehmend Anerkennung findet, ist die natürlichste Art der Holzaufbereitung, verleiht ihm ein perfektes ästhetisches Aussehen und bietet wirksamen Schutz vor Umwelteinflüssen. Um die Langlebigkeit unserer Produkte zu gewährleisten, verwenden wir die widerstandsfähigsten Hölzer – Fichte, Kiefer und Lärche.


Wie funktioniert das?

  1. Die Außenseite der Holzbretter wird bei hohen Temperaturen präzise gebrannt, um dem Holz einen außergewöhnlich satten Farbton zu verleihen und seine charakteristische Textur hervorzuheben. Wenn die Bretter für einen Zaun vorbereitet werden, werden sie beidseitig gebrannt.
  2. Die Bretter werden mit Spezialbürsten gebürstet, um eine unverwechselbare Holzmaserung zu erzielen.
  3. Entfernen von Schmutz und Brandflecken.
  4. Das Holz wird mit speziellen Naturölen beschichtet.




Die Ursprünge der Technologie

Yakisugi (oder Shou Sugi Ban), eine jahrhundertealte traditionelle japanische Holzbearbeitungstechnik, wurde eingeführt, um Holz vor Witterungseinflüssen zu schützen. Durch das Brennen verkleinern sich die Poren an der Holzoberfläche, wodurch es fester und widerstandsfähiger wird. So behandeltes Holz ist nahezu wasserundurchlässig, resistent gegen Feuer, Insekten und Fäulnis und weniger anfällig für Risse. Gleichzeitig behält es seine Eigenschaften, Natürlichkeit, Muster und Farbe.


Feuerveredelte Holzoberflächen: Lange Tradition in Asien und Europa

Bei karbonisiertem Holz muss man eines beachten: Da nur die Oberfläche beflammt wird, ist auch nur die Oberfläche verkohlt. Das verdeutlicht den Unterschied zu verbranntem Holz. Das Material in der Tiefe bleibt unberührt. Es wird sogar durch die Kohleschicht von aussen geschützt.

Und dieses Phänomen ist keine neue Erfindung. Vielmehr stützt sich die Karbonisierung auf eine lange Tradition. In Japan ist die Holzbeflammung zur Veredelung von Hölzern seit dem 18. Jahrhundert im Gebrauch. «Yakisugi» nennt sich das kontrollierte Verbrennen der Oberfläche. Übersetzt bedeutet das Wort so viel wie «verkohlte» bzw. «verbrannte Zeder», da die Sicheltanne, die japanische Zeder, ausschliesslich für diesen Zweck verwendet wurde. Ein alternativer Begriff lautet Shou Sugi Ban. Unter diesem Namen ist das Veredelungsverfahren vor allem im Westen Japans bekannt. Einen sympathischen Namen für karbonisiertes Holz hat man in jenen Breiten mit «Seidenholz» gefunden, da das Holz einen dezenten Glanz besitzt.

Vor einigen Jahrzehnten allerdings war zunächst einmal Schluss mit der schwarzen Holzveredelung in Japan. Neue Materialien wie Kunststoff oder Zement setzten sich durch. Doch seit dem Jahrtausendwechsel besinnt man sich auch in Japan wieder auf die Tradition der Holzverkohlung. Und das war auch der Startschuss für Holzprofis aus Europa, sich näher wieder mit der Holzbeflammung zu beschäftigen. Ganz neu ist das alles für Europäer nicht – auch wenn dies häufig so geschildert wird. Schon die Römer und die Wikinger setzten karbonisiertes Holz beim Bau von Schiffen und Hütten ein. Der römische Architekt Vitruv erwähnte das Phänomen bereits im 1. Jahrhundert vor Christus und Ausgrabungen in Pompeji brachten Beispiele für seine Schilderungen hervor. Auch ein sogenanntes «Teerschwelen», bei dem Boote mit Pech abgedichtet wurden, ist bekannt. Allerdings erlebt die Karbonisierung von Hölzern aktuell eine starke Renaissance in Europa.

Die Vorteile von karbonisiertem Holz

Für den Einsatz im Aussenbereich ist karbonisiertes Holz unbedingt eine Empfehlung, da es bauphysikalische Vorteile bietet. Das hat mit einem faszinierenden Prozess zu tun, der während des Verkohlens der Oberfläche abläuft. Dass sich dabei die Holzzellen verdichten bzw. die Poren verschliessen trägt nämlich wesentlich dazu bei, dass das Material konserviert wird – und dazu, dass das Holz ganz neue, einzigartige Eigenschaften entwickelt. Das «verwandelte» Holz ist resistent gegen Schimmelpilz, Insektenbefall, Verwitterung, Fäulnis und Wasser. Wind und Wetter perlen förmlich ab. Chemische Holzschutzmittel sind nicht nötig. Selbst der tiefschwarze Farbton behält lange Zeit seine Intensität bei. Karbonisiertes Holz ist stabil, da die beflammte Oberfläche sehr hart ist. Auch die Feuerfestigkeit des Materials nimmt zu. Bei so vielen Vorteilen ist es kein Wunder, dass die Zielgruppe breit gefächert ist. Holzbaumeister, Architekten, Tischler oder Schreinereien gehören genauso zu den Kunden wie private Bauherren.

Einsatzgebiete der verkohlten Hölzer

Die Hölzer mit der natürlichen Schutzschicht sind vor allem für Fassaden gedacht. Doch die Struktur und die edle Optik im schimmernden Schwarz machen sie perfekt als Gestaltungselement. Das dürfte ein wichtiger Grund sein, warum verkohltes Holz mehr und mehr den Innenbereich erobert. Es setzt Kontraste zu hellen Materialien wie Beton, Metall oder Glas und betont den individuellen Einrichtungsstil. Ein sprichwörtlich heisser Tipp ist der Einsatz als Vertäfelung. Keine Sorge muss man vor einem möglichen Abfärben der Hölzer haben: Ein Coating-Verfahren sorgt für eine Schutzschicht – da bleiben Hemd und Hände jederzeit sauber.

Immer häufiger wird karbonisiertes Holz im Aussenbereich und Innenbereich zugleich eingesetzt. Das sorgt für einen einheitlichen Auftritt – und unterstreicht ganz nebenbei, dass karbonisiertes Holz immer beliebter wird. Doch Vorsicht: Nicht alle Holzarten sind für alle Einsatzgebiete in gleicher Weise geeignet. Auf das weiche Holz der Fichte sollte im Aussenbereich verzichtet werden. Anders sieht es bei karbonisierter Lärche aus. Sie zeigt sich draussen – als Fassade und bei Terrassen– von ihrer besten Seite.


Gibt es einen Unterschied zwischen Yakisugi und Shou Sugi Ban?


Nein, Yakisugi und Shou Sugi Ban beschreiben ein und dieselbe Methode. Die Begründung, warum es für das traditionelle Karbonisieren von Holzoberflächen zwei verschiedene Begriffe gibt, hat ihren Ursprung im alten Japan.

Dort entwickelte sich die Schrift erst ab dem 3.-5. Jahrhundert, und zwar als die chinesischen Schriftzeichen auf den japanischen Inseln eingeführt wurden. Weil sich jedoch die mündliche Aussprache der japanischen Wörter sehr stark von der Aussprache der chinesischen Schrift unterschied, wandelten die Japaner diese Schriftzeichen teilweise ab und wiesen ihnen eine andere Aussprache (jedoch eine ähnliche Bedeutung) zu.

So geschah es auch mit Yakisugi/Shou Sugi Ban: Dasselbe Schriftzeichen wurde dabei von Chinesen in Mandarin anders ausgesprochen (Shou Sugi Ban) als in originaler japanischer Sprache (Yakisugi).